Vorstandsmitglied des Österreichischen Musikrates www.oemr.at

Jurymitglied des Österr. Musikfonds - Verein Österreichische Musikförderung www.musikfonds.at

Jurymitglied bei Ö3 Soundcheck http://oe3.orf.at/soundcheck

Jurymitglied beim Grand Prix der Volksmusik www.gpvolksmusik.at

Gastvortragender an der Fachhochschule Salzburg

(Thema: Charts)

 

Gastvortragender an der Popakademie Mannheim www.popakademie.de
(Thema: Tonträgermarkt Österreich)

Gastvortragender an der Musikuniversität Wien
(Thema: Charts)




[ http://www.austriatop40.at ]

Die Charts – Das Röntgenbild der Branche

Die Hitparade. Meist begleitet uns die Musik, die Hits des Tages durch jeden Abschnitt unseres Lebens. Während im Sport Erfolg in Metern und Sekunden gemessen wird, ist die Hitparade mehr als ein Erfolgsbarometer der Musik. Sie ist im Grunde das ‚Röntgenbild der Musikbranche‘. Die Regeln sind leicht erklärt. Steht der Song in den Charts, dann läuft das Geschäft der dafür verantwortlichen Firma gut. Ist der Chartanteil der Company dagegen dünn, dann bekommt man als Firma recht schnell ein Problem.

Weshalb ist das so? Die Frage ist recht leicht zu beantworten. In den offiziellen Charts, den Ö3 Austria Top 40, spiegelt sich das Konsumverhalten der Österreicher wider, denn ausschlaggebend für eine Hitparadenplatzierung der einzelnen Songs ist ausschließlich die Brieftasche der Konsumenten. Es zählen keine Telefonanrufe der Fans, keine Postkarten und keine Abstimmungen über Internet. Das ist mit Sicherheit die objektivste Art die Charts zu erstellen. Auf diese Weise laufen die Musikgeschmäcker der Nation zusammen und ergeben so einen durchaus beeindruckenden Spiegel davon, was denn das Land gerne hört.

Somit steht bei der Betrachtung der Musik, die sich in den Charts wiederfindet, auch ein Zauberwort an oberster Stelle. Es heißt Toleranz, wird doch gerade um die unterschiedlichen Musikgeschmäcker seit jeher gerne diskutiert. Steht also ein Schlagertitel ganz oben auf Platz 1, dann heißt das im Klartext, die meisten Österreicher haben in dieser Woche in den CD-Läden ihr Geld für genau dieses Lied ausgegeben. Das ist Fakt und lässt sich nicht wegdiskutieren, selbst wenn das nicht dem persönlichen Geschmack entspricht.

Die Hitparade ist somit wesentlich mehr als eine wöchentliche Radiosendung. Sie ist eine der schönsten und ehrlichsten Nebensachen, weil sie nicht nur zeigt, welcher Künstler gerade angesagt ist, sondern auch einen Spiegel der Popular- und Gesellschaftskultur darstellt. Einfach einmal die Zeit nehmen und in alten Charts zu stöbern. Die Zeitreisen, die sich da im Kopf in Bewegung setzen, haben einen großen Vorteil: man braucht keine Koffer zu packen und in den eigenen Erinnerungen zu kramen ist eine lustige, romantische aber auf jeden Fall spannende Angelegenheit.

Andy Zahradnik